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Sonstiges, und zwar: Codierung integriert wertvolle qualitative Inhalte in quantitative Studien

Kaum ein quantitativer Fragebogen kommt ohne offene Fragen aus, in denen die Umfrageteilnehmer Freitext eingeben können. Während die Auswertung geschlossenen Fragen im Live-Tabellenband oder Dashboard sofort nach Feldstart abgerufen werden kann, müssen die offenen Äußerungen zunächst gesichtet, dann kategorisiert und schließlich codiert werden. „Codieren ist nicht sexy“, meint vielleicht deshalb Marcus Müller (Leiter Codierung bei IfaD), mit dem ich mich vor diesem Blogbeitrag unterhalten habe.

Das Coding wird wahrscheinlich nicht selten unterschätzt, denn mit den offenen Nennungen werden wertvolle qualitative Inhalte in quantitative Studien integriert. Die persönlichen Äußerungen, individuellen Motivbeschreibungen oder verbalisierten Einstellungen können einen wertvollen Input für Neues liefern oder die gewonnen Insights erst so richtig „actionable“ machen.

Coding ist nicht einfach. Diese Erkenntnis machen auch die Linguisten in der Dats Science, denen es bis heute wohl noch nicht gelungen ist, einer „künstlichen Intelligenz“ das Coding erfolgreich zu vermitteln. Der qualitative Mehrwert offener Nennungen, welche sich nur durch die menschliche Reflektion erschließt, erfordert muttersprachliches Verständnis, Sprachgefühl und die Fähigkeit, Bedeutsames von Bedeutungslosem, Wichtiges von Unwichtigem usw. zu trennen. Last but not least müssen Muttersprachler dazu befähigt sein, die Äußerungen auch vor dem Hintergrund ihres Wissens über die Lebenskultur in ihrem Heimatland einzuordnen. Spätestens jetzt wird klar, dass die „Dienstleistung Codierung“ von einem kontinuierlichen Prozess der Rekrutierung, Auswahl und Schulung von Codierern begleitet wird.

Coding ist nicht gleich Coding. Kein Auftrag kann ohne vorherige Einweisung in die Aufgabenstellung abgearbeitet werden. Man denke zum Beispiel an Themen wie „Chirurgie-Besteck“ oder „Beschreibung des Geschmacks von Eistee nach erfolgter Degustation“- und dies jeweils in zehn Landessprachen. Wie kann hier noch die Qualität sichergestellt werden? Hier kommen die Vorzüge der vernetzten Welt und einer ausgeklügelten Coding-Plattform zum Tragen, auf der die Muttersprachler gleichzeitig auf das Projekt und die Codepläne in den Landessprachen zugreifen. Die offenen Nennungen müssen also nicht mehr vor dem Coding übersetzt werden, die Qualität wird durch Kontrollen weiterer Muttersprachler gesichert.

Mein Kollege Marcus Müller ist stolz darauf, Coding nun bereits in fünfzig Sprachen anbieten zu können. Dieses gesamte Management macht Coding dann doch irgendwie „sexy“, finde ich.

 

Mehr Informationen zum Codier-Service gibt es in dieser Broschüre
und direkt bei Marcus Müller.

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